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15/02/2022

ZF erforscht Einsatz autonomer Shuttles am Standort Saarbrücken

  • Forschungsprojekt verspricht Erkenntnisse für den Praxiseinsatz von Shuttles im ÖPNV
  • Fortschrittliches Transportsystem von ZF auf Basis autonom fahrender, rein elektrischer Shuttlefahrzeuge
  • Werksverkehr soll rund 1 Kilometer lange Teststrecke im ersten Quartal 2023 in Betrieb nehmen
  • Offizielle Vorstellung mit Ministerpräsident Tobias Hans und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger

Saarbrücken. ZF wird in seinem größten deutschen Werk erstmals eine zukunftsweisende Mobilitätslösung einsetzen: Autonome und elektrische Shuttles übernehmen ab 2023 einen Teil des Werksverkehrs am ZF-Standort Saarbrücken. Am 15. Februar 2022 stellte der Konzern Vertretern aus Politik und Wissenschaft ein Modell des Fahrzeugs vor. Bereits ab Herbst soll das erste Shuttle auf einer Teststrecke zwischen dem Parkplatz Ost und der Kantine an sechs Tagen pro Woche Mitarbeiter vollautonom, rein elektrisch und ohne Sicherheitsfahrer chauffieren.

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ZF erforscht Einsatz autonomer Shuttles am Standort Saarbrücken

Im Rahmen eines Forschungsprojekts gemeinsam mit der Forschungsgruppe Verkehrstelematik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) und der FITT gGmbH, dem Institut für Technologietransfer an der htw saar, will ZF weitere Erkenntnisse gewinnen. Im Mittelpunkt steht dabei die Interaktion des autonomen Shuttles mit der Verkehrsinfrastruktur und anderen Verkehrsteilnehmern, ebenso die Akzeptanz durch die Nutzer. Die Gesamtkosten des Projekts – Aufbau der Infrastruktur und begleitende Forschung – liegen bei rund sechs Millionen Euro.

Autonome Mobilitätslösungen werden in naher Zukunft eine immer stärkere Rolle spielen – und dies vor allem als Ergänzung und Erweiterung des öffentlichen Personentransports. ZF ist in diesem Bereich führend und bietet in seinem Tochterunternehmen ZF Mobility Solutions umfassende Shuttle-Systeme an. Ein solches Konzept plant ZF nun für den ZF-Produktionsstandort Saarbrücken ein – als vollautonomes Shuttle für Mitarbeiter und Besucher.

Die Einführung der neuen Mobilitätslösung begleitet ein durch Fördermittel des Saarlandes unterstütztes Forschungsprojekt mit Unterstützung der Forschungsgruppe Verkehrstelematik der htw saar / FITT gGmbH. Im Beisein des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans und der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger haben heute Stephan von Schuckmann, Mitglied des ZF-Vorstands, Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems von ZF sowie Alexander Wortberg, Leiter des Saarbrücker Werks zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker, Leiter der Forschungsgruppe Verkehrstelematik der htw saar/ FITT gGmbH, das System und das Forschungsprojekt erstmals öffentlich vorgestellt. Anlass war die Bescheinigung der Förderfähigkeit und Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns durch das saarländische Wirtschaftsministerium.

Projekt eröffnet zahlreiche Forschungsansätze

Das Projekt soll weitere Erkenntnisse zu autonomen Transportsystemen ermöglichen, etwa zur Akzeptanz autonomer Shuttlesysteme durch Nutzer und andere Verkehrsteilnehmer sowie zur Interaktion mit der Verkehrsinfrastruktur. Auch das individuelle Sicherheitsempfinden der Passagiere spielt eine Rolle, wenn autonome Shuttles ohne Fahr- und Begleitpersonal schwierige Situationen meistern müssen – beispielsweise Einsatz- oder Rettungsfahrzeuge zu erkennen und ihnen Platz zu machen. Daher ist auch die Standortfeuerwehr in das Projekt eingebunden.

„Das autonome Fahren ist ein Trend, der für einen Technologieführer bei Mobilitätsfragen ganz oben auf der Agenda steht. Seit Jahren arbeitet ZF mit Hochdruck an Lösungen zum autonomen Fahren. Mit dem autonomen Shuttle hier in Saarbrücken werden die Bemühungen der letzten Jahre jetzt für jeden sichtbar. Das ist eine wichtige Etappe für die weiteren Entwicklungen von ZF und vom Automobilstandort Saarland und es zeigt, dass wir hier die besten Voraussetzungen haben, die Technologien für die Mobilität von morgen zu entwickeln. Es freut mich, dass das Land gemeinsam mit der ZF Friedrichshafen AG und der htw saar Treiber dieser Entwicklung ist“, erklärt der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans. Anke Rehlinger, stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Saarlandes ergänzt: „Die Zukunft des Automobils entsteht im Saarland. Das Autonome Fahren ist ein Zukunftsfeld der Mobilität, in dem unser Bundesland mit diesem Projekt einen weiteren Fuß in die Tür bekommt. Die Automobilindustrie schafft so viele Arbeitsplätze an der Saar wie keine andere Branche. Auch das Auto der Zukunft wird eine saarländische Seele haben. Durch die enge Zusammenarbeit von Industrieunternehmen und unserer exzellenten Forschungslandschaft entstehen wegweisende Innovationen, die unseren Standort bereichern. Seit vielen Monaten konnte ich diesen Tag mit vorbereiten und den Prozess mit einer Millionenförderung unterstützen. Aus guten Ideen und innovativen Unternehmen werden mit der richtigen Begleitmusik die Arbeitsplätze von Morgen. ZF ist dafür auf einem guten Weg.“

Professor Wieker betont ebenfalls die Bedeutung praktischer Studien, wie sie das aktuelle Projekt möglich macht: „Wie reagieren die Nutzerinnen und Nutzer auf das neuartige Angebot? Welche Erwartungshaltungen haben sie und wie reagieren Menschen im Straßenverkehr auf das Shuttle? Die Dimensionen dieses einmaligen Entwicklungs- und Forschungsprojekts sind beträchtlich.“

„Bei ZF haben wir uns strategisch der ‚Next Generation Mobility‘ verpflichtet“, sagt ZF-Vorstand Stephan von Schuckmann. „Dazu tragen die Produkte, die hier am Standort Saarbrücken entstehen, ebenso bei wie die Entwicklung und Vermarktung wegweisender autonomer Transportsysteme durch ZF. Es ist nur konsequent, dass wir auch bei der Etablierung und praktischen Erforschung dieser neuen Mobilitätsform vorangehen – zumal der Standort Saarbrücken mit seiner Nähe zu weltweit renommierten Forschungseinrichtungen und die gute Zusammenarbeit mit der saarländischen Landesregierung für ein solches Vorhaben optimale Voraussetzungen bietet.“

„Am Standort Saarbrücken fertigen wir auf höchst effiziente Weise Produkte, die zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen“, so Alexander Wortberg, Leiter des ZF-Werks Saarbrücken. „Dabei verstehen wir uns auch als Partner und Impulsgeber für den Wandel – sowohl gesellschaftlich als auch technologisch. Daher freue ich mich sehr darüber, dass wir nun ein neues und nachhaltiges Angebot für die Mobilität unserer Mitarbeiter auf dem Werksgelände realisieren werden.“

„Eine saubere und zeitgemäße Mobilität erfordert vor allem eines: nachhaltige, flexible und individualisierte Transportkonzepte, die städtische Bezirke entlasten und auf dem Land öffentliche Verkehrsmittel besser verfügbar machen“, sagt Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Solutions bei ZF. „Unser autonomes Transportsystem kann das heute schon umsetzen: Mit unseren elektrisch angetriebenen, fahrerlosen Shuttles bietet ZF in Kombination mit einer bedarfsgerechten Taktung und einer nahtlosen Anbindung an andere öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn eine echte Alternative zum eigenen Pkw.“

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Kommunikation Division Pkw-Antriebstechnik

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